Herbst 2019
7 1/2 h Fahrt in einem Local-Bus von Kathmandu nach Syabrubesi waren so ziemlich das irrste und gefährlichste was ich bisher auf Reisen erlebt habe.
Der Bus hat Strecken zu passieren, welche gar keine Straßen sind. Holprige Wege, so breit wie ein Bus und auf einer Seite ständig ein Abgrund und Schlaglöcher so tief, dass ich mit dem Kopf an der Gepäckablage anstieß, wenn wir wieder durch eins holperten.
Der Bus schwankte so furchteinflößend, dass ich, und ich denke, dass ich auch hinreichend Grund dazu hatte, ernsthaft darüber nachgedacht habe, wem ich meine Habseligkeiten vermache.
Und ob ein Testament per WhatsApp wohl Gültigkeit hat?!
Etwas wunderschönes hatte diese Fahrt jedoch.
Als wir schon einige Stunden fuhren, der Bus wurde immer voller, auf dem Gang stapelten sich inzwischen Zementsäcke , Menschen, Reisetaschen, stieg eine einheimische Familie ein.
Ein Mädchen mit ihnen und als sie mich anschaute, mussten wir beide so von Herzen lächeln und es war ganz klar, dass ich näher zu meinem Sitznachbarn rutsche, um Platz zu machen, dass sie sich neben mich setzen kann, statt auf den Boden.
Sie kam ganz selbstverständlich zu mir, nahm mein stummes Angebot an und ließ sich von mir festhalten, wenn wir , nun gemeinsam, vom Sitz abhoben.
Nach einem Weilchen lehnte sie sich an mich an, ganz müde vom Tag , und schlief ein.
Ich hielt ihren Kopf und hatte plötzlich selbst gar keine Angst mehr.
Sie roch nach Feuer und hat mir die Fahrt nicht nur erträglicher gemacht, sondern mich sehr berührt.