Costa Rica 2022 I.
Eben scrolle ich durch meine Fotos die auf der Reise durch Costa Rica im letzten Jahr entstanden sind und ich glaube, es könnte keine passendere Zeit geben diese mit Euch zu teilen als jetzt, wo sich die Sonne hier so mühsam durch die Wolken quält und wir schon beim Anblick der ersten Schneeglöckchen in Entzücken geraten. Haben wir doch so lange keinen grünen Grashalm mehr gesehen.
Viel Freude also beim Lesen meines kleinen Reisebericht aus dem Juni 2022.
Ich teile ihn wieder in mehrere Beiträge auf, damit es nicht zu viel auf einmal wird und hoffe, Ihr habt Freude daran mit mir in Erinnerungen zu schwelgen beim Lesen. Vielleicht macht es ja dem ein oder anderen auch Lust dorthin zu reisen. Oder überhaupt zu reisen.
Als ich in San José landete, kam ich ja direkt von den Galapagos Inseln und verbrachte erst noch einen Tag allein in…
San José
Ich habe ausgeschlafen und mich dann auf den Weg in’s Zentrum von San José gemacht.
Der Weg vom Hotel zum Plaza de la Cultura ist nicht weit , leider auch kein Spaziergang-Highlight.
Es gibt hunderte Geschäfte voll mit „Dingen“ , welche mein Auge eher stören, als anziehen , aber es geht betriebsam zu.
Die Organisation einer SIM Card war recht abenteuerlich, denn ich musste jede Frage und jede Antwort mit meiner Translation App schreiben oder sprechen und mein Gegenüber auch.
Ich war noch in keinem Land bisher indem mir weder englisch ,noch deutsch (was ich selbstverständlich nirgends erwarte) etwas nützt.
Weder die Taxifahrer , noch die Angestellten im Hotel, ebensowenig Fußgänger, also Einheimische *, verstehen auch nur ein Minimum englisch.
*nun fragst du dich womöglich , ob ich Fußgänger anspreche?! Ja, natürlich.
Ich frage oft lieber nach dem Weg , als in meine maps.me App zu schauen, wenn ich etwas suche. 😅
Der erste Mensch , welcher mich in fließendem Englisch ansprach war ein Obdachloser, welcher ursprünglich aus den Vereinigten Staaten kam…
Und nun kommt wieder eine typische Ivonne Story…
Als ich mir gerade einen überteuerten Cold brew Kaffee im Starbucks gekauft hatte und mir ein Plätzchen in der ,zugegebenermaßen viel zu heißen ,Sonne gesucht hatte , um ihn zu trinken, sprach dieser Mann mich an…
Ob ich englisch spreche? (Stell dir meine Freude vor!)
Ob er mich etwas fragen darf?
Dass er mir verspricht, dass es nicht um Geld geht!
Ich sah, dass er nichts bei sich hatte was er mir hätte verkaufen können.
Er hatte respektvoll Abstand gehalten und trug‘ eine Maske und aus dieser Distanz erzählt er mir wie lange er in Costa Rica ist, wie lange er „clean“ ist und dass er kein Geld von mir möchte, und auch wenn ich Nein sage, ich immer noch die freundlichste Person gewesen sein werde, welche er heute morgen getroffen hat.
Seine Frage war , ob ich ihm ein Stück Brot kaufen würde.
Egal was und wo, er würde es auch direkt vor meinen Augen aufessen & und mir seinen Pass zeigen(?) und mich in Frieden lassen.
Ich hatte direkt keinen Appetit mehr auf meinen Starbucks Kaffee, den habe ich ihm ,er war noch unangerührt von mir, direkt geschenkt und allein die Freude darüber „made my day“.
Dann bin ich mit ihm in den direkt daneben liegenden Supermarkt gegangen und ich sollte aussuchen was er essen darf.
Kannst du dir vorstellen was das für eine Situation ist?
Ich hab ihm gesagt, er muss es ja dann essen, also soll er nehmen was er mag.
Er fragte , ob er dann noch etwas für „auf‘s Brot“ aussuchen darf und selbstverständlich wollte ich das.
Ich ging mir derweil ein Wasser kaufen und bat ihn seine ausgewählten Sachen an die Kasse zu legen.
1Tüte Toastbrot, 3Dosen Sardinen und weil ich ihn fragte , ob das alles wäre, traute er sich noch eine Tafel Schokolade vom Tresen draufzulegen.
Ich hab ihm die Tüte mit den „Lebensmitteln“ draußen gegeben und ihm alles Gute gewünscht.
Und mich bei ihm bedankt!
Dafür bekam ich noch ein zahnloses, sympathisches Lächeln gratis und ehrlicherweise musste ich dann sofort weitergehen.
Erstens weil ich ihn nicht verlegen machen wollte und zum anderen weil ich aus einer Mischung aus Beschämung und Gerührtheit erst einmal meine Gedanken sortieren musste.
Einige meiner Bekannten halten mich vermutlich wieder für naiv , aber ich freu‘ mich so sehr , dass ich diesem freundlichen Menschen einen Gefallen tuen konnte. Dass ich in der Lage dazu bin.
Ich weiß nicht, ob ich das gut erklären kann, aber was hätte ich denn von diesen 15$ mehr in meinem Portemonnaie?
Unweit entfernt endete die Shopping Mall und ich sitze jetzt vor‘m Museo National de Costa Rica und da dies ein wenig erhöht steht, sehe ich im Westen schon Berge und grün!
Ich werde noch ein wenig die Zeit vertrödeln und zu Fuß die Stadt erkunden , bevor ich am Abend zum Flughafen fahre
(Uber statt Taxi ,denn ca 1/4 vom Preis…man weiß nie wo das Geld besser angelegt ist 😉 ,
um meine „Begleitung“ abzuholen.
Ab morgen haben wir einen Mietwagen und verlassen die Stadt.
Wenn ich Berge in der Ferne sehe , hab ich sofort Fernweh dorthin….
Genieß was Du hast!
Costa Rica II.
Peninsula de Osa
Wir haben heute in San José erst einmal schön ausgeschlafen und sind dann, bevor wir zur Autovermietung gefahren sind, um unseren Mietwagen für die nächsten 14Tage abzuholen, noch in ein ganz niedliches Café frühstücken gegangen.
Das hatte ich gestern auf meinem Streifzug durch die Innenstadt entdeckt und hatte es als lohnend befunden es heut aufzusuchen.
Die meisten gastronomischen Einrichtungen bieten überwiegend frittiertes an , was überhaupt nicht unserem Geschmack entspricht & zum Frühstück gibts Reispampe mit Bohnen…
Daher war ein Café mit Chiabatta,Guacamole und Käse ein Highlight was uns wohl nicht oft begegnen wird hier.
Meine große Reisetasche mit meinem Tauchequipment habe ich im Hotel zur Aufbewahrung stehen lassen , so dass wir beide mit unserem kleinen Rucksack unterwegs sind , was sich viiiiiel besser anfühlt.
Wir haben beschlossen uns direkt auf den Weg in den Süden auf die Halbinsel Peninsula de Osa zu machen und sind nun schon einige Std unterwegs im Auto.
Wie empfohlen haben wir einen SUV gemietet, da die Straßen hier überwiegend sehr schlecht sein sollen , von Flussläufen, welche es jetzt in der Regenzeit eventuell zu durchqueren gilt, ganz abgesehen.
Auf der Halbinsel ist der größte Nationalpark und Regenwald und der Platz wo unvergleichlich viel Diversität an Wildtieren vorherrscht.
Vor unserem Aufbruch dorthin haben wir Kontakt zu einem Guide aufgenommen , welchen mir meine liebe Kundin Nasti vermittelt hat (😍muchas gracias) und mit dem wir die nächsten 2 Tage in den Nationalpark gehen und der und direkt auch unsere Unterkunft in Puerto Jiménez organisiert hat.
In ca 2Std kommen wir dort an.
Heute wurden wir mit schlechten Straßen bisher verschont und konnten die Fahrt durchs Grün und entlang der Pazifikküste wirklich genießen.
Es ist jetzt fast 17:00 Uhr und es regnet hin und wieder und wird schon etwas dunkel …
Ein schöner Tag , völlig entspannt und mit viel erholsamem für‘s Auge 😍
Ich bin so happy, dass wir uns schnell aus der Stadt verdrückt haben und bin so gespannt auf die nächsten Tage….
On the road again…
Costa Rica III.
Peninsula de la OSA-> Parque nationale Volcan Poàs 🌋
Wir sind wieder unterwegs, jetzt in‘s Landesinnere, zurück Richtung San José und weiter in den National Park um den Vulkan Poàs. 🌋
Die letzten beiden Tage haben wir 2 geführte Dschungeltouren im Nationalpark Corvovado gemacht.
2verschiedene Treks.
Am ersten Tag waren wir zu 3.mit unserem Guide Erick, ohne welchen wir NICHTS gesehen hätten 😆
Aber dank ihm und seinem Fernrohr haben wir unheimlich schöne Tiere gesehen. Das Fernrohr hätte man nicht benötigt, weil die Tiere etwa so weit weg gewesen wären (Vögel hin und wieder ausgenommen), im Gegenteil , manchmal saßen sie direkt vor unserer Nase, aber so gut getarnt , dass das ungeschulte Auge sie einfach übersehen hätte. Mit Hilfe des Fernrohrs konnten wir jedoch gebührenden Abstand halten, um die Tiere nicht aufzuschrecken , aufzuwecken oder zu vertreiben und konnten gleichzeitig einen derart genauen Blick auf sie werfen, welcher selbst aus kurzer Distanz nicht möglich gewesen wäre. Man konnte sehen wie Fell oder Gefieder beschaffen ist, wie die Zeichnung dessen ist , bis hin zu Augenfarben und kleinsten Bewegungen, die uns sonst entgangen wären.
Was besonders an diesem Nationalpark war für mich , war vor allem die Nähe zum pazifischen Ozean. Im Grunde trennten uns manchmal nur die 50m zum Strand ,welche nirgends in Costa Rica abgeholzt werden dürfen. Also liefen wir einerseits durch den Regenwald , wurden jedoch vom ständigen Anbranden der Wellen des Pazifiks begleitet.
Manchmal mussten wir den Pfad auch entlang des Strandes weitergehen und es eröffnete sich ein Anblick , welcher einfach nur „Postkartenreif“ war. Wir waren ständig die einzigen 4 Menschen dort, wurden uns gewahr wie klein wir doch sind und von welch‘ atemberaubender Natur wir umgeben sind.
Ein wunderschöner Moment war, als wir zufällig Zeuge wurden , als frisch geschlüpfte Schildkrötenbabies sich ihren Weg in‘s Freie kämpften , um ihren Weg über den Strand in den Ozean zu finden.
Sie haben dafür nicht viel Zeit, denn sobald es zu heiß wird , weil die Sonne auf den Strand scheint, werden sie gegrillt und sterben. Deshalb haben wir ihnen ein wenig geholfen, das Loch aus dem sie sich mühevoll herauskämpften , seitlich ein wenig zu vergrößern, Ihnen dadurch eine Rampe zu bauen , welche sie einfacher hinauflaufen konnten, selbstverständlich ohne sie zu berühren.
Und dann startete das Rennen… sie orientieren sich an dem Weiß der Wellen und lassen sich von ihnen in‘s Meer mitreißen….
Ich glaube fest daran , dass es auch geholfen hat, dass wir sie angefeuert haben….
Ich weiß, dass nur ca 10% der Babies es schaffen, ohne im Ozean zu Futter für größere Fische und andere Meerestiere zu werden, was ja traurig genug ist.
That’s life.
Diese kleinen haben bereits ein perfekt ausgebildetes Navigationssystem im Gehirn, welches es ihnen innerhalb der ersten 15min noch ermöglichen würde sich zurück zum Strand zu navigieren.
Deshalb darf man sie auch nicht zum Wasser tragen (ich muss vermutlich nicht erwähnen , dass es diesen Gedanken gab …ich meine ja nur….meine Nerven…)
Wir sind an diesem Tag 30km gelaufen und waren ohne Anfahrt 7Std im Wald , sind durch Flüsse gegangen, aber die meiste Zeit war der Weg leicht zu gehen. Wir sind auch vom Regen verschont geblieben und generell war es nicht sehr matschig.
Wir hatten tolle Begegnungen mit verschieden Affenarten und standen inmitten ihres „Spielplatzes“.
Für diejenigen von euch , welche wie ich ,schon unangenehme Begegnungen mit Affen hatten, denen kann ich sagen wie happy ich war zu sehen , dass auch diese kein bisschen aggressiv waren. Was daran liegt, dass hier sehr darauf geachtet wird, dass die Tiere im Nationalpark nicht gefüttert werden. Denn das ist der Grund warum andernorts die Tiere so aggressiv und fordernd werden.
Wie so oft ist es der Mensch, der, wenn er eingreift, die Dinge nicht zum besseren wendet.
Am 2.Tag hier sind wir auf eine andere Tour nach Sirena gegangen. Dorthin sind wir erst mal eine Stunde mit einem Schnellboot gefahren. Allein diese Anfahrt war es wert.
Im Park selbst hatten wir wieder einen Guide und auch dieser war großartig und wir haben weitere wirkliche Highlights gesichtet.
Ein schlafendes Baby Faultier, sowie einen schlafenden Tapir, wieder viele Affen, die schreienden Gorillas habe ich eher gehört , als in den Baumwipfeln gesehen, eine Kaiman -Mama , welche ihre Babies am Strand nicht aus ihren wunderschönen Augen ließ, während sie im schlammigen Wasser verharrte, damit diese nicht zum Futter für , z.Bsp.größere Raubvögel werden.
Eine Horde Wildschweine und direkt in der Toilette am Eingang des Parks, sah ich auch eine riiiiiesige, fette , schwarze 🕷 Spinne& nenn’ mich gern einen Feigling , aber ich war nicht in der Lage durch die Tür zur Pipibox zu gehen , auf deren Türpfosten sie saß, obwohl ich mehrfach Anlauf nahm…
Da zieh‘ ich das Tauchen mit Galapagos Haien eindeutig vor.
Dieses Mal waren wir in einer Gruppe von 8Leuten (uns gefiel dahingehend die erste Tour besser, auch da wir hier immer wieder auf andere Gruppen stießen, welche zwar alle sehr ruhig und respektvoll waren, aber eben dennoch da) und sind ca 5Std im Wald unterwegs gewesen und wie auch am Tag zuvor war der Guide Gold wert. 🔭
Auf der Rückfahrt im Boot sind wir, trotz starkem Wellengang , alle eingeschlafen und fast von unseren Sitzen gekippt.
Jetzt fahren wir gerade wieder durch wunderschönste , grüne Landschaft und werden noch einige Stunden unterwegs sein.
Randall, Nasti‘s Kontakt, war sehr hilfreich und hat die Touren mit seinen Leuten organisiert, wie ja auch schon unsere Unterkunft und ist uns heute morgen bei der Abreise wieder nützlich gewesen , denn die Route welche uns die Karte vorschlug, ist später gesperrt , so dass wir erst nach Std bemerkt hätten, dass wir einen mega Umweg nehmen müssen.
Eigentlich wollten wir heut morgen noch eine Bootstour machen , aber der Blick auf den RegenRadar verhieß nichts gutes und als Randall beim Skipper nachfragte, stellte sich zudem heraus, dass dessen Boot heut Nacht wegen des Starkregens abgesoffen ist.
Also keine Bootstour hier, stattdessen ohne Stress , um nicht zu spät anzukommen am
neuen Ziel, Roadtrip nach Poasito.
Dort haben wir uns ein ganz hübsches Hôtel gebucht , welches nur 10min mit dem Auto vom Nationalpark entfernt ist und für diesen haben wir uns für morgen 9Uhr bereits ein Ticket reserviert.
Die Anzahl der Besucher , welche stündlich dort hinein dürfen ist begrenzt und man bekommt zeitslots vorgeschlagen zu welchen man Eintritt bekommt.
Den Tipp heute noch zu reservieren hatte ich von Vishwa, welcher unser Begleiter auf der 1.Dschungel Tour war. Ein Inder, der gerade allein reist und zur Hälfte in Indien und in den Vereinigten Staaten lebt und sowas von nett war. Er wohnte auch zufällig in unserem Hostel und wir hatten mit ihm nach der Tour noch ein sehr schönes gemeinsames Abendessen und haben viel über Indien(als Reiseziel😉) erfahren.
Wir sind noch in Kontakt und tauschen uns etwas aus.
Wirklich billig ist hier im Übrigen nichts, falls das interessant für jemanden ist. Zumindestens im Vergleich zu meinen anderen Reisen.
Unsere Unterkünfte kosten zw 35€ und 50€ p.P.
Es geht auch günstiger, aber auch die Unterkünfte für 35€ sind kein Luxus.
Teurer geht natürlich auch immer. Allerdings müsste man schon einiges an Geld drauflegen, damit es richtig hübsch wird.
Und die Touren kosteten p.P. ca 150€ (was noch günstiger war, weil wir sie direkt über Randall gebucht haben).
Wir freuen uns jetzt auf unser nächstes Ziel…
