Der Wind an der Westküste Korsikas rüttelt und zerrt an unserem Van.

Wir parken direkt am Strand Plage d’Aliso und haben der Sonne vom Bett aus dabei zugesehen wie sie in’s Wasser stürzte. Wir können kaum glauben wie wenig es braucht, um dieses Glück zu spüren. Dieses Glück welches dir diese Gewissheit gibt, dass alles bereits da ist. Nebenher läuft Julian le Play’s „Wach zu werden“.

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…und ich lasse die letzten Tage Revue passieren. Unser erster Camper-Ausflug führte uns über den Süden Deutschlands, durch ein Stück Österreich und schließlich nach Italien ,direkt nach Livorno ,von wo aus heut morgen unsere Fähre nach Bastia ging.

Die erste Nacht haben wir hinter Kufstein auf einem Rastplatz gestanden und herrlichst geschlafen und gestern Nacht fanden wir tatsächlich in einer sehr ruhigen Nebenstraße eine Parklücke ,welche groß genug für unseren Camper war und von wo aus wir nur 5min zum Fährhafen fahren mussten.

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Livorno war ganz zauberhaft und nachdem wir hier einen Spaziergang im malerischen Sonnenuntergang in diesem süßen Küstenstädtchen machten, fanden wir noch eine typische italienische Bar und haben vorzüglichste gespeist und amüsiert dem wilden Gemurmel um uns herum gelauscht.

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Die Fährüberfahrt dauerte von hier nur 4 1/2 Stunden und mittags landeten wir in Bastia an und was soll ich erzählen?

Liebe auf den ersten Blick

Wir schlängeln uns die Küstenstraße entlang mit diesem Grinsen im Gesicht, welches davon kündet, dass man sich selbst beglückwünscht die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Als hätte einen das richtige Gefühl nicht getrübt.

Denn eigentlich sollte unsere Reise direkt nach Sardinen gehen. In letzter Zeit hörte ich jedoch immer einmal wieder, dass Korsika so besonders sein soll und hatte wenigstens einen Abstecher hierher geplant. Ich hatte das vor unserem Aufbruch noch nicht einmal erwähnt, aber als ich während unseres Roadtrips die Idee in’s Gespräch schmuggelte, waren wir uns ganz schnell einig, dass wir die Route doch verändern können. Zufällig stellten wir dann noch fest, dass wir in der veränderten Reihenfolge auch noch ein paar Euro für die Fähren einsparen werden.

Ein halbes Stündchen von Bastia entfernt hielten wir direkt ,um eine Kleinigkeit zu essen und ich, die ja selten Alkohol trinkt, hatte nach diesem köstlichen Mahl und 2 Gläsern Wein so einen in der Lampe und das bereits gegen 16:00 Uhr. Eine Flasche dieses Weins haben wir dann noch mitgenommen. Auch wenn ich befürchte, so lecker wie dort auf dieser kleinen Terrasse, gegenüber das Meer, im Schatten eines Olivenbaums und einer Platane, wird er wohl nicht wieder schmecken. Kennt ihr das?

Dieses Camper Leben gefällt mir gerade so gut. Nicht zu wissen, wo wir am Abend stehen, um zu übernachten und am Ende des Tages immer einen bezaubernden Platz gefunden zu haben.


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Gute Nacht vom stürmischen Strand in Korsika

Ivonne

Van Verleih: https://www.instagram.com/vanleihbymikepeter/

Teil II.

Wir fahren einfach weiter die westliche Küstenstraße entlang und genießen die Sicht auf‘s westliche Mittelmeer. 

Dieses wilde Tosen. Faszinierend kraftvoll schlagen meterhohe Wellen gegen die aufragenden Felsen die steil aus dem Meer emporragen und in grünes, wenn auch stacheliges Grün übergehen. Erst weiter südlich wird das Grün milder, höher und dafür ist die Straße teilweise durch Felsen gehauen.

Die Straße windet sich in unzähligen, kleinen Kurven , teils ein wenig durch‘s Landesinnere. Wann immer es geht, bleiben wir jedoch nah am Wasser und genießen die Aussicht. 

Hin und wieder durchfahren wir auf diese Weise ganz niedliche Dörfer, in denen wir uns sofort ein Plätzchen zum Verweilen, wenigstens auf einen Kaffee oder ein Frühstück oder einen Wein, suchen. 

Das Essen hier ist überall so köstlich und wenn ich auch nicht weiß , wie die Korsen gegessen haben, bevor es an Frankreich überging, bin ich mindestes froh, dass es die französische Küche ebenso übernommen hat, wie die Sprache. 

Apropos Sprache, 

Ich habe schon so oft gehört wie störrisch Franzosen angeblich sind, wenn man sie auf englisch anspricht, dass ich, wann immer ich gezwungen bin sie anzusprechen, Hemmungen habe, weil ich kaum ein Wort französisch spreche. 

Schon in Paris fiel mir auf, dass jeder Franzose mir freundlich antwortete, wenn ich auf englisch bestellte oder eine Frage hatte und auch hier auf Korsika (mein Französisch beschränkt sich immer noch auf Bonjour und Merci ) ist jeder Verkäufer, jeder Kellner ausnehmend nett und hilfsbereit , wenngleich ich nach der Begrüßung direkt wieder in‘s Englische wechsle. 

Wo ich gerade bei Vorurteilen bin, kann ich auch gleich weiter damit aufräumen. Dieses Mal mit meinen eigenen gegenüber dem Campen. 

Auch wenn ich schon länger den Wunsch hatte einmal mit einem Bus, Camper, Van zu reisen, war dieser Wunsch sehr eingefärbt von schönen Insta Fotos. 

Kennst du die auch? Hintere Tür auf, Kaffeetasse auf Bettdecke, alles im „Boho-style“ versteht sich ;o) , und dann ein toller Sonnenauf-/untergang?!

Hast du dich auch schonmal gefragt, wo dieses romantische Pärchen duscht? Ob es duscht? Von Dingen über die man noch weniger redet mal abgesehen…

Oder bin ich die einzige die dieses Bild zu Ende denkt und immer dachte:“ Ach naja, vielleicht bin ich einfach nicht romantisch genug für diese Art Abenteuer?!“ 

Ich mein‘ diese Insta Bilder entstehen ja nicht auf Campingplätzen. Auf welche ich auch null Bock habe. 

Nun, ich will selbstverständlich nicht zu sehr in‘s Detail gehen, aber Nepal mit seinen Bucket showers war ideales Bootcamp, denn wir reisen zwar mega luxuriös (mit Dusche & Toilette im Van), müssten aber  ja öfter Wasser nachfüllen, würden wir täglich duschen und die Toilettenentsorgung würde mich auch an meine Zeit mit Hund zurück erinnern. 

Also waschen wir uns am Waschbecken mit Waschlappen. So, nun ist es raus :o) Für mich ist das nicht neu auf Reisen , nur sieht man das nicht auf den Insta Posts. 

Und ich bin froh, nie vorgetäuscht zu haben eine besonders feine Dame zu sein. 

Und für das andere Thema bevorzuge ich die Natur und von der sind wir hier zum Glück permanent umgeben. 

Außer in Livorno, aber dort parkten wir genau an einer kleinen Hundewiese ;o) 

Wenn man Campingplätze anfährt, ist das alles ja kein Thema. 

Wir fanden jedenfalls jeden Abend ganz leicht einen Platz zum Schlafen. Nah am Wasser, am Strand oder an einem terrassenförmig angelegten Parkplatz für Camper.(mit Toilette;-) 

Wann nimmt man sich denn je Zeit auf‘s Wasser zu schauen , einfach nur weil der Anblick so atemberaubend schön ist.

Dieses Gefühl, sich einfach treiben lassen zu können, nirgends ankommen zu müssen, ist so wunderbar. 

Ich habe keine Ahnung wieviele Tage wir schon unterwegs sind oder wieviele noch übrig sind. 

Heute Morgen habe ich zum ersten Mal wieder auf den Kalender geschaut , da wir die Fähre nach Sardinen und auch schon die Fähre zurück nach Livorno gebucht haben. 

Hier auf Korsika wird es jetzt ein wenig regnerisch und auf Sardinien ist sonnigeres und wärmeres Wetter vorausgesagt, daher fiel es uns leichter die weitere Reiseroute zu bestimmen. 

Heute und morgen haben wir noch Zeit bis nach Ajaccio zu fahren und wir haben schon festgestellt, dass wir die Städte von denen wir im

Internet gelesen haben, oft schnell wieder verlassen nach einem kurzen Spaziergang, da sie uns zu touristisch sind und stattdessen ganz hin und weg von diesen kleinen Dörfchen sind in denen mehr marode Häuser stehen, und die man auf der Karte nur sieht, wenn man sie stark vergrößert. 

Au revoir für heute und vielleicht auf bald von Sardinien aus. 

Schön, dass du mich begleitest. 

9 Kommentare

  1. Ach wie schön 🥹 ich liebe es deine Berichte zu lesen und Dir plötzlich ganz nah zu sein, als wäre ich mit im Van.
    Genießt die kuschlige Zeit und das Meer, die Natur und was Euch auf dem Weg so begegnet. Kussi

    1. Anne das wird ziemlich eng im Camper😂😂…denn ich bin auch gedanklich mit dabei..Ivonne ich liebe deine Reiseberichte,sie holen mich aus dem Alltag und ich fühle mit,schmecke mit und genieße mit..
      Habt eine schöne Zeit und ich freu mich auf mehr(Meer) lg Claudia

  2. Auf Korsika war ich auf Kreuzfahrt nur genau einen Tag per Mietwagen unterwegs und fand die Insel wunderschön und abwechslungsreich. Ich freue mich auf die weiteren Tage „an Deiner Seite“… genießt es „Ihr 2 Nasen“ 🥰🤣😘

  3. Hallo Ivonne, wusste gar nicht das Du/ihr wieder losgezogen seid, nach der Begegnung mit den Walhaien , denen ich immer noch begeistert nachhänge! Danke das Du mich mitnimmst. Bin schon gespannt was du über Sardinen schreibst. Wir haben da spannende Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem gemacht! Ich wünsche euch ne tolle Zeit und freue mich schon von euch zu hören 😘

  4. Sehr schön und authentisch geschrieben… da könnte ich gleich starten
    Ich reise selbst gern mit meinem Bus und lege dafür den meisten Luxus ab.
    Am meisten gefallen mir dabei die Menschen die man trifft …das reduzierte , die Natur

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