Seit 14 Tagen schon nehme ich mir vor euch ein paar Zeilen zu schreiben. Viele von euch haben es schon gesehen oder gehört…
Ich bin frisch verliebt. Schon wieder? Ja, dieses Mal jedoch in einen Narren. Wird ja immer besser, oder? Nein, im Ernst.
FOOLI2H ist jetzt 14 Wochen alt und von nun an mein fast ständiger Begleiter.Viele von euch kennen noch meinen ersten Labrador Foolish(I.), welchen ich auch als Baby zu mir holte und welcher dann 14 Jahre lang mein Leben bereicherte. Sein Verlust traf mich damals viel härter, als ich zuvor für möglich hielt. Man weiß ja, dass auch so ein Hundeleben endlich ist und 14 Jahre…meine Güte. Ein stolzes Alter für einen Labrador, welche durchschnittlich 10 Jahre leben. Man meint, man ist schon vorbereitet auf den Tod des Tieres, denn es zeichnet sich ja ab, dass er älter und gebrechlicher wird.
Aber wie soll man bloß auf eine derartige Lücke vorbereitet sein, die so ein Tier nach 14 Jahren hinterlässt? Unmöglich ist das und verrückter Weise traf mich am härtesten ,was ich im Vorfeld meinte, was nach einer derart langen Zeit der Verantwortung doch durchaus eine kleine Erleichterung sein könnte. Nämlich dass man doch wieder viel freier ist plötzlich. Keine Gassirunden bei Regen, kein Blick auf die Uhr, wann man wieder daheim sein muss, weil das Tier schon ein paar Stunden allein ist, einen schlicht niemand braucht.
Als ich ihn beim Tierarzt erlösen ließ, einer der traurigsten Momente in meinem Leben, habe ich mich noch beherrscht, um ihn nicht zu ängstigen. Als ich kurz darauf ohne meinen Foolish die Klinik verließ, bin ich erst einmal Rotz und Wasser heulend hinter der Klinik umhergelaufen, so schlimm fühlte es sich an. Ich habe laut und hässlich geweint wie noch nie.
Die Wochen danach erinnere ich mich an einen Zustand des Gehetztseins. Ich mochte kaum mehr daheim sein. Es war ja auch egal, ob ich kam oder ging. Es musste niemand Gassi ausgeführt werden, es brauchte niemand Fressen, es war einfach nur so traurig, so elend, dass ich dachte, so etwas, diesen Verlust kann ich in diesem Leben nicht noch einmal ertragen.
Dann irgendwann hab ich aus dieser Not wirklich das Beste gemacht. Ich war so viel unterwegs…Ich war die, die immer Zeit hatte. Freunde besuchen, Kurztrips unternehmen, und dann meine vielen wochenlangen Reisen.
Wenn ich einmal zu bequem zum Reisen wurde, ermahnte ich mich im Stillen, dass, wenn ich nun schon auf einen Hund in meinem Leben verzichte, ich gefälligst die Zeit sinnvoll nutzen sollte. und zack war ich schon wieder unterwegs…
Aber mein Wunsch, irgendwann wieder so einen braunen, gern etwas dicken, lustigen Hund als Begleiter zu haben, war immer da. Noch zu feige wegen des Herzschmerzes, konnte ich das lange nach auf unbestimmte Zukunft verschieben, aber ich wusste, welche Umstände und Lebenszutaten es bräuchte, dass ich diesen Schritt wieder gehen würde.
All diese Zutaten und Umstände haben sich nun dieses Jahr nach und nach gefunden. Dazu gehört zum einen eine sehr liebevolle, erfüllte Partnerschaft mit einem Mann der sich vorstellen kann eine solche Verantwortung mit mir zu teilen, gepaart mit einer gewissen Reisemüdigkeit.
Ich habe in den letzten Jahren so viele spektakuläre Reisen unternommen, solch epische Momente erlebt, bin an so tiefen, wie ebenso hohen Punkten der Welt gewesen. Habe nie irgend etwas aufgeschoben.
So kam es jetzt, dass ich feststellte, dass meine bucketlist leer ist. Sich meine Reisewünsche beginnen zu wiederholen und gleichzeitig ich auch lieber mit meinem Liebsten reisen möchte, um neues zu entdecken. Er aber über wesentlich weniger Urlaubstage verfügt, als ich…
Und plötzlich fühlte sich die Idee Hund wieder viel näher und richtiger an. Ich habe erst mit gar niemandem darüber gesprochen, weil ich auch erst einmal meine eigenen Gefühle überprüfen musste. zum Beispiel, ob das so ein „Ich will einen Hund von dir -Ding“ ist, so wie manche Frauen Hormone bekommen und schwanger werden wollen :o). Oder nicht, dass mir übermorgen einfällt, dass ich doch noch eine Weltreise machen muss, etc…
Aber wie ihr seht, haben meine Zwiegespräche mit mir selbst und diesem egoistischen Ich, welches plötzlich ganz schön Schiss vor dieser Verantwortung bekam, sich geeinigt.
Auch wenn diese 10% Zweifel an diesem Projekt blieben, selbst als ich den neuen Welpen mit nach Hause nahm, haben wir uns entschlossen solch ein Hundebaby zu uns zu holen.
Diese Zweifel, oder anders formuliert, diese 10% Realismus, gehören da meiner Meinung nach auch hin. Denn Foolish I. war vor ca. 20 Jahren Welpe und tatsächlich hatte ich viel verdrängt. Die unterbrochenen Nächte bis er stubenrein war. Die provozierenden Frechheiten der Fellnase, wenn wir nicht einer Meinung waren. Die Sorgen, wenn es ihm nicht gut ging… Das Gefühl jemandem etwas schuldig zu sein, wenn er dir den Hund ein paar Tage lang betreut hat, damit du mal ohne ihn weg kannst, weil es einfach passender oder praktischer war…
Und dennoch…. Als wir die Welpen besichtigen waren und ich bis zur letzten Minute beteuerte, dass ich nur mit einem Welpen nach Hause fahre, wenn ich mich verliebe und im Zweifel auch ohne Hund nach Hause fahre (ja ,ja, ich höre alle meine Freunde lachen),kam dieser hübsche kleine Scheißer auf meinen Schoß geklettert, legte mir seine Pfötchen auf beide Schultern und küsste mich. Seine Geschwister waren alle gleich bezaubernd, jedoch ein wenig mehr auf Raubzug :o) und als die Züchterin Sylvia noch meinte, dass er eher ein etwas ruhigerer Geselle ist, entschied ich mich relativ schnell, dass er so viel besser zu uns passt. Mein Freund kennt sich mit Hunden bisher gar nicht aus und ich hatte mir meinen ersten Labrador so ausgesucht wie er damals zu mir passte. Der lauteste von allen. Autark vom ersten Tag an und rotzfrech. Jetzt aber dachte ich mir, das passt weder noch zu mir, noch zu uns und ein etwas sanfteres Wesen, ohne Zerstörungswillen, könnte es uns etwas leichter machen über die letzten 10% Zweifel hinweg zu helfen :o)
Was sich als perfekte Wahl herausstellte.
FOOLI2H heißt er wieder. Quasi eine Reinkarnation. Er ist sanft und süß und sowas von verschmust. Ich bin schockverliebt in diesen Charakter. In diesen Blick ja sowieso. Da lässt sich auch ertragen, dass man aller ca.3 Stunden in der Nacht und tagsüber manchmal öfter, mit ihm hinunter muss, so dass ich in den ersten Tagen gefühlt im Zeitraffer alterte. Wenn deine Gesichtserkennung am Telefon doch den Code braucht, spricht das ja eine klare Sprache …
Aber jetzt nach 14 Tagen ist FOOLI2H quasi stubenrein. Was mega schnell ging. Außer am ersten Tag machte er nie mehr ein Häufchen drin. Seit der 4.Nacht schläft er nachts in seiner Box, was die Kontrolle darüber erheblich erleichtert. Ich muss mir nicht einmal mehr den Wecker stellen, denn wenn es soweit ist, fiepst er kurz, ich spring aus dem Bett und schaffe ihn hinunter und innerhalb 1 Minute ist meist alles erledigt und wir wollen beide weiterschlafen.
Im Geschäft, wo ich ihn ja jeden Tag hin mitnehme, benimmt er sich derart vorbildlich, dass ich es kaum glauben kann und wenn einmal nicht, dann nur, weil er solche Sehnsucht nach mir hat, dass er unbedingt zu mir möchte. Ich versuche dann sehr streng zu sein, aber ich bin nicht wirklich böse, denn er ist einfach nur zum Fressen süß.
Ich teile noch ein paar erste Bilder mit euch und habe vor hin und wieder ein wenig über ihn zu schreiben und von ihm zu zeigen, da ohnehin so viele von euch nach ihm fragen und ihn schon in’s Herz geschlossen haben. Er würde am liebsten auf meinem Schoß aufwachsen und Ja, dieser Hund darf morgens noch 1 Stündchen mit in’s Bett. Ich glaub’s selbst kaum :o) Er hat mein Herz erwischt.
Ich bin soooo traurig, dass ich zum Zeitpunkt Ende Ära Foolish I. nicht so bei dir war, wie ich es – Gott sei dank – nun seit Jahren bei dir bin 💙 und es nun bei FOOLI2H auch sein darf 💖
Mein Herzensmensch, danke für deine Worte. Und ja, ich bin froh, dass ich dich jetzt habe. 🤍